INFOS

14.06.2025

Auf den Spuren der Römer und der Kelten

Der Förderkreis des Limeskastells bietet in diesem Jahr einige Wanderungen in der Region an. Am 14. Juni fanden sich bei hochsommerlicher Temperatur sieben Wanderinnen und Wanderer am Limeskastell ein, um mit Limes Cicerone Dr. Alexander Ullrich und Hund Shila sichtbare und unsichtbare Spuren der Römer und Kelten in der unmittelbaren Region zu erkunden.

Wir begannen mit einem Gang in das Contubernium (Stubengemeinschaft) des Kastells und stellten dort fest, was wir als Römer für einen Erkundungsmarsch entlang des Limes und in das freie Germanien hinein so alles an Ausrüstung und Gepäck zu tragen gehabt hätten.

Der Weg führte uns von Pohl durch den Wald Richtung Hunzel entlang des gut zu erkennenden Walls und Grabens mit Nachbau der Palisade am Waldrand von Hunzel. Über das weite Feld bei sengender Sonne gelangten wir dem hier nicht mehr sichtbaren Limeswall entlang in die Ortsmitte von Hunzel und von dort nach Berg. Unterwegs rekonstruierten wir anhand von Kartenmaterial und Aufnahmen geomagnetischer Exploration die Stein- und Holz-Erde-Kastelle von Hunzel und durchquerten Berg auf der dortigen dem Limesverlauf folgenden Hauptstraße, um schließlich über ein Seitental des Mühlbachtals zur dortigen in Richtung Dornholzhausen verlaufenden Limesquerung zu gelangen… endlich Wald und kühlender Schatten!

Von nun an folgte das Pohler Contubernium dem Verlauf des Mühlbachtals vorbei an der Rauschen- und Augustinermühle, um unter Umgehung der Neumühle (Durchgang für Wanderer gesperrt) über das Dermbachtal wieder in das Mühlbachtal hinabzusteigen. Eine zünftige Mittagsrast im Mühlbachtal hatte sich unserer Gruppe hier wohlverdient. Gestärkt konnte es dem hier eindrucksvoll naturbelassenen Mühlbachtal entlang zum Teufelsdell mit dem Singhofener Wasserfall weitergehen.

Nach einer Achtsamkeitsübung zum Thema »Wasser mit allen Sinnen erfahren« ging es mit dem Aufstieg zur Alteburg (eine keltische Burganlage besiedelt um 600 bis 300 v. Chr. mit heute noch sichtbaren Wällen) weiter. Über den Höhenweg von der Keltenburg marschierten wir tapfer weiter und legten eine dringend nötige Rast mit Auffüllen unserer erschöpften Wasservorräte in Singhofen ein. Der Weg zurück nach Pohl über Feld und Wald war dann gut zu bewältigen.

Das Contubernium sah es dem Cicerone auf seiner ersten Tour nach, dass aus den 18 geschätzten Kilometern letztlich 23 Kilometer wurden. Eine wohlverdiente Schlussrast im Kastell schloss dann die anspruchsvolle Erkundungstour ab. Übrigens bewährten sich die vom Limes Cicerone experimentalarchäologisch getragenen genagelten römische Soldatenstiefel als rutschfest und bequem, so dass die Tour bestens ohne Druckstellen und Blasenbildung an den Füßen endete.

Dr. Alexander Ullrich

Limeskastell Pohl

Limeskastell Pohl
Kirchstraße
56357 Pohl
06772 9680768