Auf eine Bratwurst

Am 15. April besuchte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling das Limeskastell Pohl. Der schon länger angekündigte Besuch bekam durch die temporäre Schließung der Anlage (siehe Bericht vom 13.4.2023) eine gewisse Dynamik und es waren fast 70 Re-Enactors, Ehrenamtler, Landes- und Lokalpolitiker sowie Freunde des Kastells vor Ort.

Bei fast schon schönem Wetter erhielt der Innenminister eine kleine Führung durch das Freilichtmuseum, bei der die historischen Zusammenhänge und das derzeitige Betriebskonzept erläutert wurden. Schon der Aufenthalt im Innenhof zeigte, welch großen Rückhalt sich das Limeskastell Pohl durch seine populärwissenschaftliche Vermittlungsarbeit, sein Kulturprogramm und nicht zuletzt die freundlich-familiäre Betreuung seiner Gäste erarbeitet hat. Etliche Römer- und Keltendarsteller waren bereits am Freitag vor Ort, viele »normale« Gäste hielten sich den Termin frei und reisten auch aus größerer Entfernung an. Die Stimmung war freundlich und entspannt, es wurden muntere Gespräche über das Kastell und die Welt geführt und man freute sich über viele länger nicht gesehene Gesichter.

Das anschließende öffentliche Forum in der basilica versammelte alle, die am zukünftigen Betriebsmodell des Kastells mitarbeiten können, sollen oder wollen. Neben Innenminister Ebling sprachen Landrat Jörg Denninghoff, Tanja Steeg als Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Lahn, Uwe Bruchhäuser als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems - Nassau sowie Holger Güth und Thomas Steffen als Vertreter der Ortsgemeinde Pohl. Weiterhin waren unter anderen Jens Güllering (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten), Manuel Liguori (Landtagsabgeordneter und Stadtbürgermeister Nassau) und Marco Ludwig (Stadtbürgermeister Nastätten) als aktive Gestalter der Region vor Ort.

Thomas Steffen ließ in seinem kurzen Beitrag keinen Zweifel daran, dass genau jetzt der späteste Zeitpunkt sei, die nach den Kommunalwahlen im Frühjahr 2024 zu erwartende Zäsur im Kastellbetrieb als Übergang zu gestalten und ein tragfähiges neues Betriebsmodell aufs Gleis zu setzen. Es wurde das Wort von der »Allianz der Willigen« geprägt. Und in der Tat scheinen sich hier – wenn man den offiziellen und informellen Wortbeiträgen glauben schenken mag – Gespräche und Lösungen abzuzeichnen.

Mit vorsichtigem Optimismus konnte man sich also der Lukanischen Bratwurst widmen und den Innenminister frisch gestärkt zur Enthüllung der neuen Loreley entlassen.

Abbildung
Kleine Dinge, die Freude bereiten: Der Kastellschmied Thomas Ochsmann überreicht dem rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling zwei handgeschmiedete Objekte: einen Nagel, um alles zusammenzuhalten und eine Pfeilspitze, um schnell zu Ergebnissen zu kommen.
Foto: Evelien Peeters