Ab sofort nicht mehr kopflos

Viel Presse erhält in diesen Tagen ein im Limeskastell ausgestellter römischer Grabstein: »Der kopflose Soldat«. Doch »kopflos« gehört nun der Vergangenheit an. Denn der fehlende Steinkopf hat sich gefunden. Der Archäologe Dr. Jens Dolata (im Bild links) hat das Bruchstück im Depot in Mainz entdeckt – und gleich erkannt, dass die beiden Stücke zusammengehören.

Am 12. Januar 2022 wurde nun der antike Grabstein in Pohl abgebaut und in die Restaurierungswerkstätten des Landesmuseums nach Mainz gebracht. Im Auftrag des Landesmuseums Mainz setzten Mitarbeiter der Restauratorenwerkstatt Matthias Steyer, Niedernhausen, (auf den Pressefotos deren Mitarbeiterin Katrin Elsner) den wiedergefundenen Kopf in den Grabstein ein. Bis zum 21. Januar 2022 konnten die Mainzer sogar bei der Restaurierung zusehen. In Zukunft will das Landesmuseum Mainz häufiger solche »Schaurestaurierungen« anbieten. Anschließend wird der Grabstein wieder ins Limeskastell Pohl transportiert.

Über die Zusammenführung berichtete nicht nur die Rhein- und Rhein-Lahn-Zeitung, sondern auch ZEIT Online, Welt, t-online, Stern, RTL online, SWR Rheinland-Pfalz, Frankfurter Rundschau, Saarbrücker Zeitung, Trierischer Volksfreund, die Rheinpfalz und die Süddeutsche Zeitung. Für Abonnenten abrufbar erschien am 21. Januar ein etwas ausführlicherer Artikel in der Rhein-Lahn-Zeitung.

Übrigens: Kommen Ihnen Gürtel und Uniform des Grabstein-Soldaten bekannt vor? Da haben Sie ganz recht. Denn: Genau dieser Soldaten-Grabstein diente als Vorlage für die römisch nachempfundene Uniform von Thomas Karle (im Bild rechts). Regelmäßig schlüpft er in die Rolle eines Soldaten am Limes. Bei Events ist Thomas Karle im Limeskastell Pohl anzutreffen – in eben jener Soldatenkluft. Auch auf den Verpackungen der römischen Leberwurst, auf der Kastell-Webseite und im digitalen pickablue-Gästeführer ist Thomas Karle als Römer mit seiner Uniform zu sehen. Um so schöner, dass nun »sein« Vorlagen-Grabstein ergänzt und restauriert wird. Ab wann das 150 Kilo schwere Stück voraussichtlich wieder im Limeskastell zu sehen ist, geben wir hier auf der Webseite des Limeskastells Pohl bekannt.

Text und Bild: Barbara Fischer