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Ausstellungen

Das Limeskastell Pohl ist ein Freilichtmuseum. Aber zusätzlich gibt es zwei interessante Ausstellungen zu sehen, die in dieser Form einzigartig sind. In der basilica stehen »Monumenta Lapidea Narrant« und im August 2019 wurde im Museumsraum eine Installation zu aktuellen archäologischen Funden aus der Region – Holzhausen, Hunzel und Marienfels – eröffnet.

Beide Ausstellungen wurden mit Unterstützung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz realisiert. Konzeption und Umsetzung erfolgte durch Lindner & Steffen, Nastätten, in Zusammenarbeit mit regionalen Handwerkern (Schreinerei Müller, Marienfels / Elektro Palm, Gemmerich / heymann, Nastätten). Kuratiert wurde »Römer in der Region« durch Dr. Peter Henrich und Dr. Jennifer Schamper, »Lapidea Monumenta Narrant« durch Dr. Jens Dolata.

Fragmente des Lebens an der Grenze

Mit den Kastellen in Marienfels, Hunzel, Holzhausen und Pohl sowie dem Limes hat unsere Region ein reiches römisches Erbe. Archäologische Untersuchungen in den letzten Jahren haben etliche Funde und neue Erkenntnisse gebracht. In Pohl wurde im August 2019 die bestehende Ausstellung gründlich überarbeitet und ergänzt. Aktuelle Funde beleuchten das Leben an der nördlichen Grenze des Imperiums und bieten interessante Rückschlüsse und Querverweise. Dattelamphoren aus dem Libanon, in Syrien geprägte Münzen, Lichterhäuschen und ein Oceanus-Beschlag zeigen, wie weltläufig es zuging im Blauen Ländchen vor 1.900 Jahren. Das große Marienfelser Badhausmodell ist ein spektakuläres Zeugnis von Technik und Kultur der Römer. Die Ausstellung kann selbständig angesehen oder im Rahmen einer Führung erlebt werden.

 

Mainzer Römersteine in Pohl

Im Jahr 2015 zog der rheinland-pfälzische Landtag in die Steinhalle des Mainzer Landesmuseums. Die dortigen Exponate wurden eingelagert. Bis auf 17 Steine, die durch ihre Herkunft, Motive oder Inschriften Bezüge zwischen der Provinzhauptstadt und dem Legionslager Mogontiacum und dem kleinen Holz-Erde-Kastell direkt am Limes im heutigen Pohl (der Name stammt übrigens direkt von Pfahl = Pfahlgraben = Limes, auch der Einfachheit halber »der Pfahl« genannt) ermöglichen. Die Ausstellung ist in der großen basilica inszeniert und besteht aus beeindruckenden Originalen, welche spannende Geschichten erzählen.
 

Die Schreibfläche auf den Steinquadern war begrenzt, die Technik mühsam. Man behalf sich mit Abkürzungen, merzte aus, veränderte, verbesserte. Deshalb ist jede Inschrift auch ein kleines Rätselspiel für den geneigten Lateiner. An der Kasse des Limeskastells gibt es zum Selbstkostenpreis von einem Euro ein kleines Heft, mit dem Licht ins Dunkel kommt. Die Inschriften sind wissenschaftlich fundiert ergänzt und übersetzt. Damit kann man eigenständig auf Entdeckungsreise gehen. Viel Spaß dabei!

Limeskastell Pohl

Limeskastell Pohl
Kirchstraße
56357 Pohl
06772 9680768